Wien: Wien Kanal: 365 Tage im Jahr im Einsatz für die Wienerinnen und Wiener

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Foto: PID / Martin Votava
25 Dez 09:00 2020 von Redaktion Salzburg Print This Article

Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky besucht die Wien Kanal Weihnachtsschicht am Pumpwerk Donauinsel

Sauberes Wasser ist eine Grundbedingung für die Gesundheit der Menschen in unserer Stadt. Das Kanalnetz und die Kläranlage spielen dabei eine wichtige Rolle. Sie sorgen in Wien für den reibungslosen Transport und die Reinigung der Abwässer von 1,9 Millionen Menschen und 170.000 Gebäuden. Eine halbe Milliarde Liter Wasser fließen täglich in einem 2.500 Kilometer langen Kanalnetz zur Klärung nach Simmering. Und das für die meisten Menschen der Stadt völlig unbemerkt. „Wir empfinden es als selbstverständlich, dass Wasser, Toilette und Strom 365 Tage im Jahr funktionieren. Ich möchte die Menschen vor den Vorhang holen, die dafür auch an den Feiertagen arbeiten. Denn während wir alle zu Hause bei unseren Familien sind, sorgen sie für unsere Gesundheit und Sicherheit“, bedankt sich Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky bei den Mitarbeitern vor Ort im Pumpwerk auf der Donauinsel.

Die Weihnachts-Elf von Wien Kanal

Ein ganzes Fußballteam steht am 24. Dezember bei Wien Kanal im Dienst. Die Arbeit ist auf zwei Standorte in der Stadt aufgeteilt. Sechs Personen arbeiten in der Außenstelle Süd im 23. Bezirk, fünf auf der Donauinsel. Als Kanalarbeiter, Elektriker, Schlosser oder Werkmeister steuern sie das Kanalnetz, lösen Verstopfungen oder beheben Störungen. Während die Mitarbeiter am Pumpwerk Donauinsel die Wien Kanal-Anlagen betreuen, besetzt im 23. Bezirk ein Bereitschaftstrupp den 24-Stunden-Notruf für die Wienerinnen und Wiener. Bei einem Notruf unter 01-4000-9300 sind die Abwasserprofis innerhalb von 45 Minuten an jedem Einsatzort in Wien, 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche, 365 Tage im Jahr. „Damit garantieren wir rund um die Uhr die Entsorgungssicherheit für die Wienerinnen und Wiener“, so Czernohorszky. „Unterstützt werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dabei durch ein hochmodernes digitales Steuerungssystem, das laufend weiterentwickelt wird“.

Kontrolle über Wiens Unterwelt

2.500 Kilometer Kanalnetz, 113 Pumpwerke, 500 unterirdische Bauwerke, 680 Abwasser- und 35 Niederschlagsmessstellen, die über ein 100 Kilometer langes Glasfasernetz miteinander verbunden sind. Das sind die Komponenten des digitalen Abwasser-Steuerungssystems, dessen Zentrale sich auf der Donauinsel, direkt über dem größten Abwasserpumpwerk Österreichs, befindet. Heute, am Heiligen Abend, hat Schichtwerkmeister Martin Kolle Dienst. Kolle überwacht die Live-Bilder aus den Tiefen des Systems, beobachtet die Monitore mit Schaltbildern und den darauf blinkenden Icons. Ebenfalls immer im Blickfeld: Das eigens für Wien Kanal angepasste Wettervorhersagesystem der ZAMG. Per Mausklick kann er auf Regenereignisse reagieren und Entscheidungen treffen, um die Wassermassen auf intelligentem Wege durch die Kanalisation zu lotsen und Überschwemmungen vorzubeugen. „Wir überwachen alle wichtigen Stellen im Wiener Kanalnetz zentral und steuern Schieber, Pumpen oder Drosselklappen aus der Ferne. So können wir, auch wenn es wie aus Schaffeln schüttet, das gesamte Speichervolumen des Kanalsystems von einer halben Milliarde Liter voll ausschöpfen. Das hilft uns, dass die Wienerinnen und Wiener trotz Regen trockene Füße behalten“, erklärt Kolle das System.

Österreichs größtes Abwasserpumpwerk

Das Pumpwerk auf der Donauinsel ist das größte und strategisch wichtigste Pumpwerk im Wiener Kanalnetz. Rund 600 Liter Abwasser pro Sekunde fördert das Pumpwerk „Linker Donausammler“, wie die Anlage intern bezeichnet wird, an einem trockenen Tag vom 21. und 22. Bezirk unter der Donau zur Kläranlage nach Simmering. Bei Regenwetter wird die Anlage auf bis zu 48.000 Liter pro Sekunde hochgefahren. Zum Vergleich: Mit dieser Leistung wären die acht Schwimmbecken im Stadionbad in weniger als 3 Minuten leergepumpt. Versorgt wird das Pumpwerk von zwei voneinander getrennten Stromnetzen von zwei unterschiedlichen Kraftwerken. Fällt eines der beiden Systeme aus, wird auf das Zweite umgeschaltet. Zudem steht am Inselpumpwerk auch noch ein riesiges Notstromaggregat zur Energieversorgung bei einem Netzausfall bereit, damit auch im Falle eines Blackouts der Betrieb der Pumpen sichergestellt ist.

Wien Kanal – Die Abwasserprofis

Rund 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen dafür, das Kanalnetz funktionsfähig und sauber zu halten. So werden zum Beispiel täglich zwischen 15 und 20 Tonnen abgelagertes Material aus den Kanälen geräumt, um den Abfluss zur Kläranlage zu garantieren. 99,8 Prozent aller Haushalte in Wien sind an das städtische Kanalnetz angeschlossen. Trotzdem wächst das Wiener Kanalnetz jährlich um rund zehn Kilometer. 1.700 Kanalbaustellen wurden im vergangenen Jahr zur Erhaltung und Reparatur des öffentlichen Kanalnetzes durchgeführt. Durchschnittlich fünf Kilometer Kanal werden unterirdisch, also nahezu aufgrabungsfrei saniert. Unterirdisch sind auch die Roboter von Wien Kanal unterwegs. Alleine im vergangenen Jahr haben sie mehr als 200 Kilometer im Abwasserlabyrinth zurückgelegt und die Rohre auf Beschädigungen untersucht. Gleichzeitig wurden zur Zustandsfeststellung des Kanalnetzes 55 Kilometer zu Fuß unterirdisch zurückgelegt.



Quelle: Stadt Wien



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