Salzburg: Voller Einsatz zum Schutz des Waldes

Slide background
Borkenkäfer, Plage, Wald, Salzburg, Schadholz, Borkenkäferplage, im Bild: Landesrat Josef Schwaiger und Landesforstdirektor Michael Mitter
Foto: Land Salzburg/Melanie Hutter
23 Jän 08:00 2021 von Redaktion Salzburg Print This Article

Dekret für Michael Mitter als Referatsleiter der Landesforstdirektion

(LK) „Über den Wald spricht man nur, wenn etwas schiefgeht. Ansonsten wird er als selbstverständlich hingenommen.“ Das sagt Michael Mitter, seit zehn Jahren Landesforstdirektor. Heute, Donnerstag, erhielt Michael Mitter das Dekret als Referatsleiter Landesforstdirektion aus den Händen von Landesrat Josef Schwaiger, der betonte: „Die Herausforderung, unsere wertvollen Wälder zu erhalten, wird immer größer. Es braucht hier erfahrene Experten, mit Michael Mitter haben wir den richtigen Mann dafür.“

„Der Wald als Erholungsraum und Nutzgebiet wird oft als selbstverständlich gesehen. Dass dahinter viel Arbeit steckt, merkt man, wenn er in Gefahr ist, wie zum Beispiel bei Borkenkäferbefall, bei Bränden oder bei Schäden durch Schneelast. In diesen Fällen ist das Team der Landesforstdirektion stets zur Stelle. Michael Mitter hat sich seit zehn Jahren an der Spitze bewährt“, betonte Landesrat Josef Schwaiger gestern, Donnerstag, bei der Überreichung des Dekrets an den Referatsleiter. Das Landes-Medienzentrum (LMZ) stellte Michael Mitter drei Fragen.

LMZ: Was sind die wichtigsten Aufgaben eines Landesforstdirektors?

Mitter: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landesforstdirektion sind gemeinsam mit dem Forstdienst der Bezirkshauptmannschaften die Hüter des Forstgesetzes und Mediatoren zwischen privaten, also wirtschaftlichen, und öffentlichen Interessen, wie zum Beispiel Luftreinhaltung, sauberes Trinkwasser, Nutzung als Erholungsraum und Schutz vor Naturgefahren. Besonders wichtig ist der Einsatz zum Schutz des Waldes, um Schäden durch Borkenkäfer, durch Waldbrand und durch Schneedruck möglichst gering zu halten, und die rasche Wiederherstellung der Waldfunktionen. Dies passiert mit Beratung und im Austausch mit den Grundeigentümern und Bewirtschaftern.

LMZ: Was waren in den zehn Jahren Ihrer Tätigkeit die größten Herausforderungen?

Mitter: Da wäre das Eschensterben zu nennen. Ein eingeschleppter Pilz hat europaweit die Eschen befallen und sie bei uns beinahe ausgerottet. Wir haben dann von vitalen, also von den widerstandsfähigeren Bäumen Samen geerntet und diese neu ausgebracht. Die dreijährigen Bäumchen haben wir später dem Pilz ausgesetzt, quasi geimpft. Die Widerstandsfähigsten werden jetzt nachgezüchtet und können dann wieder im Wald gepflanzt werden. So versuchen wir den Eschenbestand zu stabilisieren. Schäden durch Borkenkäfer und Schneelast sind jedes Jahr Herausforderungen, aber auch schon Routine. Allerdings, sowas wie im Jänner 2019, als alle Regionen des Landes und alle Höhenlagen von den Schneemassen schwer betroffen waren, das war schon außergewöhnlich.

LMZ: Welche Entwicklungen werden die Forstwirtschaft in Zukunft prägen?

Mitter: Das wird einerseits der Klimawandel und andererseits die Digitalisierung sein. Beispielsweise schreiten die Einsatzmöglichkeiten von Drohnen voran. Durch Wetterprognosen in Zusammenarbeit mit der ZAMG erstellen wir Prognosemodelle für die sehr stark von der Witterung abhängige Schlüpfzeit der Borkenkäfer. Die Gefährdung durch Waldbrand steigt bei längerer Trockenheit. Auch da helfen die Modelle der ZAMG. Und Drohnen kommen jetzt schon zum Einsatz, um sich einen Überblick über großflächige Schäden zu verschaffen. Wenn man sie mit einer Wärmebildkamera ausstattet, können sie zum Beispiel auch helfen, dass nach einem gelöschten Waldbrand keine Brandherde mehr unentdeckt bleiben.

Seit zehn Jahren „oberster Förster“

Michael Mitter ist seit 2011 Landesforstdirektor. Er wurde 1969 in Bad Ischl geboren und maturierte 1988 am Bundesrealgymnasium in Linz. 1996 graduierte er zum Diplom-Ingenieur an der Universität für Bodenkultur in Wien im Bereich Forstwirtschaft. Für das Land Salzburg ist er seit 2002 tätig, zu Beginn als Bezirksforstinspektor im Flachgau. Im Vorjahr übergab man ihm die interimistische Leitung des Referates Landesforstdirektion. Seit 1. Jänner ist er es offiziell, seit heute auch mit Dekret.


Quelle: Land Salzburg



  Markiert "tagged" als:
  Kategorien:
Redaktion Salzburg

Redaktion Tennengau

Weitere Artikel von Redaktion Salzburg