Salzburg: Verstecktes Kleinod erwacht aus dem Dornröschenschlaf

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Pressekonfernz zur Renovierten Schwarzenbergkapelle in der Salzburger Residenz im Bild: Radbot Habsburg-Lothringen, Diözesankonservator Roland Kerschbaum, Salzburger Burgen- und Schlösser Betriebsführung Maximilian Brunner, Eva Hody (Bundesdenkmalamt), Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl
Foto: Land Salzburg / Neumayr – Leopold
19 Feb 23:00 2021 von Redaktion Salzburg Print This Article

Restaurierung der Schwarzenbergkapelle abgeschlossen / Ein Blick in den wiederentdeckten Kunstschatz

(HP) Die Privatkapelle von Erzbischof Schwarzenberg in der Salzburger Residenz wurde in den vergangenen Monaten mit rund 220.000 Euro restauriert. Heute wurde das wiederentdeckte Kleinod aus dem Dornröschenschlaf geküsst. „Mit der Schwarzenbergkapelle konnten wir einen schlummernden Schatz heben“, betonte Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl heute bei der Präsentation.

„Durch die Einnahmen aus der Vermietung der Prunkräume für Kunstmessen, Firmenveranstaltungen, Konzerte, Kongresse und Tagungen können solche und ähnliche Restaurierungen sowie Instandsetzungen finanziert werden. Allein 2019 wurden durch die Vermietung Umsätze in der Höhe von rund 500.000 Euro erzielt“, so Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl. Finanziert und abgewickelt wurde die Restaurierung der Schwarzenbergkapelle von der Salzburger Burgen und Schlössern Betriebsführung, einer betriebsähnlichen Einrichtung des Landes.

Aus dem Schatten getreten

Die Schwarzenbergkapelle entstand um 1844 und ist heute nur selten in dieser Vollständigkeit zu finden. Nach dem Weggang von Erzbischof Schwarzenberg aus Salzburg geriet das neugotische Kunstwerk in Vergessenheit, die Inneneinrichtung wurde ausgeräumt, die Wandmalereien verdeckt. Nun wurde sie restauriert und kann bei einem Rundgang durch das DomQuartier besichtigt werden. „Bisher wurde die Kunst dieses Jahrhunderts von Denkmalpflege und Wissenschaft eher stiefmütterlich behandelt. In den vergangenen Jahrzehnten erfolgte jedoch ein Umdenken“, erklärt Diözesankonservator Roland Kerschbaum.

Getrennt und nun wieder vereint

Die Ausstattung wie Altar, Kerzenständer, Betschemel oder Beichtstuhl war in verschiedenen Institutionen zwischengelagert und wurde an ihrem ursprünglichen Ort zusammengeführt. Restauratorin war Florentina Woschitz. „Eine weitgehend intakte Raumgestaltung der historistischen Gestaltungsphase wurde dokumentiert“, so Eva Hody vom Bundesdenkmalamt Salzburg. Diese wurde freigelegt und der erhaltene Bestand konserviert. Die Raumschale wurde restauriert und nun bewusst mit ihren Verlusten und Beschädigungen präsentiert.

Historische Glaskunst

Das nur noch als Fragment erhaltene Fenster ist kunstgeschichtlich besonders bedeutsam. Es stellt eines der ersten Beispiele der später im 19. Jahrhundert blühenden Glaskunst der Neugotik dar und wurde von der Firma Glasmalerei Peters konserviert. Diese hat die Fehlstellen in einer bewusst vereinfachten Form rekonstruiert.

Ferdinand und Adelheid wachen über den Schatz

Angeregt von der Restaurierung der Kapelle wurde auch Radbot Habsburg. Er bot der Schlossverwaltung die Schenkung eines Gemäldes an. Das religiöse Bild zeigt den Heiligen Ferdinand und die Heilige Adelheid. Es soll auf Wunsch Habsburgs in der Kapelle Zeugnis der Anwesenheit seiner Vorfahren in der Residenz sein. Ferdinand IV und Prinzessin Alice wohnten dort von 1868 bis 1919. „Auf diese Weise findet es den Weg zurück und ist Zeugnis für lebendige Geschichte“, so Theobald Seyffertitz, Schlossverwalter der Residenz.


Quelle: Land Salzburg



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