Kärnten: Versicherung auf Kärntens Almen wird fortgeführt

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Foto: Alm Kühe / Symbolbild
30 Mai 16:00 2021 von Redaktion Salzburg Print This Article

LR Gruber, LR Schuschnig: Land versichert Tierhalter gegen Haftpflichtschäden mit Wanderern, Freizeitsportlern und Touristen – Appell zu fairem Miteinander, Respekt und Rücksichtnahme auf den Almen

Klagenfurt (LPD). Mit steigenden Temperaturen zieht es immer mehr Gäste und Freizeitsportler auf die Kärntner Almen. Erholungsurlaube mit Wandern, Tourengehen, Mountainbike fahren und anderen sportlichen Betätigungen in der Natur liegen im Trend. Dadurch kommt es jedoch auch immer öfter zu Nutzungskonflikten mit der Almwirtschaft. „Je mehr Urlauber und Freizeitsportler es auf die Almen zieht, umso wichtiger ist ein respektvolles Miteinander, damit die traditionelle Almwirtschaft und die touristische Nutzung zusammen möglich sind“, betonen Agrarlandesrat Martin Gruber und Tourismuslandesrat Sebastian Schuschnig.

Rechtzeitig zum Start der Almsaison geben die Landesräte deshalb bekannt, dass auch heuer das Land Kärnten eine umfassende Haftpflichtversicherung für Almbauern abgeschlossen hat. Dies wurde in einem gemeinsamen Gespräch mit dem Obmann des Kärntner Almwirtschaftsvereins, Josef Obweger, vereinbart. „Die Almbauern können sich auf diese Absicherung verlassen, sie wird fortgeführt“, so die beiden Landesräte.

Die rund 1.300 Mitgliedsbetriebe des Almwirtschaftsvereins sind bereits seit einigen Jahren durch eine eigene Haftpflichtversicherung des Agrarreferats bei Sachschäden geschützt. „Der Landwirt kann diese in Anspruch nehmen, wenn seine eigene Haftpflichtversicherung den Schadensfall nicht deckt. Das ist eine der wesentlichen Rahmenbedingungen, um unsere Almbauern vom Risiko zu entlasten“, betont Agrarlandesrat Martin Gruber. Leider kommt es auf den weidbaren Flächen, Straßen und Wegen jedoch auch zu Zwischenfällen mit Personen. Tragische Vorfälle in anderen Bundesländern haben gezeigt, dass eine Schuldfrage nicht immer leicht zu beantworten ist. „Viele Bauern fürchten, selbst für mögliche Unfälle zur Verantwortung gezogen zu werden, wenngleich Hinweistafeln an den Ausgangspunkten von Wanderwegen aufgestellt wurden“, betont Gruber.

Um die Absicherung weiter zu erhöhen, wird daher über das Tourismusreferat eine Zusatzversicherung abgeschlossen, die auch Personenschäden abdeckt und auch Nicht-Mitglieder des Almwirtschaftsvereins umfasst. „Die Tourismus- und Freizeitwirtschaft leistet damit einen Beitrag, damit das Miteinander auf Kärntens Almen auch künftig funktioniert. Das ist auch ein Zeichen der Wertschätzung, denn die Almbauern sichern mit ihrer Bewirtschaftung die schöne Naturlandschaft, von der auch der Tourismus profitiert. Das ist nicht selbstverständlich, deshalb ist es mir ein Anliegen, dass die Almbewirtschafter im Ernstfall gut abgesichert sind“, betont Tourismuslandesrat Schuschnig.

Bereits 2019 wurde dieses Versicherungspaket erstmalig geschnürt und laufend verbessert. Erfasst sind Zwischenfälle zwischen Nutztieren und Wanderern sowie Radfahrern. Neben Kühen wurden auch andere Nutztiere, wie Pferde oder Ziegen, in das Paket aufgenommen. Nicht nur Almen, sondern sämtliche Weideflächen, wie beispielsweise Flächen am eigenen Betrieb, sowie auf Wegen sind umfasst. Darüber hinaus gilt der Versicherungsschutz auch für Radfahrer, wenn sie auf offiziell ausgewiesenen Mountainbike-Vertragsstrecken unterwegs sind. „Dieses Paket bietet eine umfassende Absicherung, auf die alle Almbauern vertrauen können“, betont Schuschnig.

Mit dem Versicherungspaket schaffe man Sicherheit für die Almbauern, um das Offenhalten von Wanderwegen für den Tourismus zu gewährleisten. „Denn seien es die Wanderhütten, die betroffenen Wirte oder natürlich auch das Erlebnis des Gastes – sicheres Wandern gehört zu Kärnten und wir tun alles, damit das weiter möglich bleibt“, so der Tourismusreferent.

Der Tourismuslandesrat appelliert abschließend an die Freizeitnutzer und Gäste, die Verhaltensregeln auf den Almen zu beachten: „Dort wo viele von uns und unsere Gäste Erholung suchen, ist der Arbeitsplatz unserer Almbauern. Jeder muss sich darüber bewusst sein, wenn er auf den Kärntner Almen unterwegs ist, um sicher in die Saison zu starten.“ Noch im Juni werden auch die Plattform „Respektiere deine Grenzen“ sowie Folder aus der gleichnamigen Kampagne verfügbar sein, informiert Gruber. „Damit wollen wir zusätzlich Bewusstsein schaffen für Regeln, Verbote und das richtige Verhalten bei Freizeitaktivitäten in der Natur, auf Almen oder in Wäldern“, so der Agrarreferent.

In Kärnten gibt es über 1.800 Almen. Insgesamt trägt die Almwirtschaft in Kärnten bei rund 4.000 landwirtschaftlichen Betrieben zum Einkommen bei.



Quelle: Land Kärnten



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