Wien: Umweltschutz und Tierwohl – „Gans“ wichtig

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Wien

09 Nov 12:00 2020 von Redaktion Salzburg Print This Article

Nachhaltige und tierfreundliche Speisewahl ist auch beim Bestellen oder Abholen möglich

Am besten ist es natürlich, man vergönnt den Gänsen ein langes, möglichst glückliches Leben – und bestellt zu Martini etwas Vegetarisches oder Veganes. Da gibt es ganz wunderbare Alternativen. Wer hingegen auf das traditionelle Martinigansl nicht verzichten will, kann inzwischen bei bewusster Auswahl auch auf die Umwelt, das Klima achten und vor allem großes Tierleid vermeiden. Wie und wo auch immer man eine Gans bestellt oder kauft, sollte man jedenfalls darauf achten, dass die Tiere aus heimischen Betrieben und Weidehaltung stammen – am besten ist natürlich Bio-Qualität.

Ein wichtiger Punkt dabei ist: In Österreich ist das Stopfen, also die Zwangsernährung, von Gänsen oder auch Enten verboten – bei importierten Tieren kann diese Methode hingegen sehr wohl immer noch angewandt worden sein.

Bewusste Auswahl durch „Natürlich gut essen“

Eine nachhaltige und tierfreundliche Wahl ist auch möglich, wenn man derzeit das Menü aus einem Gastronomie-Betrieb abholt bzw. sich liefern lässt: Ob Gansl oder andere Speisen – wenn das Lokal mit dem „Natürlich gut essen“-Siegel ausgezeichnet ist, kann man darauf vertrauen, dass bei der Auswahl der Zutaten auf Bioqualität, möglichst tierfreundliche Haltung aber beispielsweise auch Regionalität und Saisonalität geachtet wird.

Bei dem Beratungs- und Kofinanzierungsangebot „Natürlich gut essen“ von OekoBusiness Wien werden Gastronomiebetriebe beraten und dann in Gold, Silber oder Bronze ausgezeichnet – je nachdem wie gut sie die Bio- und Nachhaltigkeitskriterien von „Natürlich gut essen“ umgesetzt haben.

Gut für Umwelt, Gesundheit und Tierwohl

„Ein weiterer Vorteil dieses Programms ist, dass auch die Information der Gäste und KundInnen ein wichtiger Bestandteil ist“, betont Karin Büchl-Krammerstätter, Leiterin von Stadt Wien – Umweltschutz. „So ist auch beim Essen abholen oder bestellen eine bewusste Auswahl möglich. Und ein achtsamer Umgang mit Lebensmitteln ist gut für den Umwelt- und Klimaschutz, für die Gesundheit der Menschen und das Tierwohl in den Herstellungsbetrieben.“

Einen Überblick über die inzwischen mehr als 30 „Natürlich gut essen“-Betriebe gibt es hier: https://unternehmen.oekobusiness.wien.at/unternehmen/natuerlich-gut-essen/

Der Wiener Lebensmittelaktionsplan

„Wien isst G.U.T. – Gesund/Genussvoll, Umwelt-/Klima- und Tierfair“ lautet auch das Motto des Wiener Lebensmittelaktionsplanes, der von der Stadt Wien – Umweltschutz derzeit erarbeitet und dessen Umsetzung koordiniert. Mit diesem Aktionsplan werden die bisherigen städtischen Initiativen für einen nachhaltigen und tierfreundlichen Umgang mit Lebensmitteln gebündelt und erweitert. Gleichzeitig soll er über die Einrichtungen der Stadt hinaus nach Außen wirken.

Die Schwerpunkte des Lebensmittelaktionsplanes "Wien isst G.U.T." sind:

Klares Bekenntnis zu hochwertigen, gesunden und nachhaltig produzierten Lebensmitteln für WienerInnen Ausarbeitung einer Ernährungsstrategie Weiterentwicklung der Kriterienkataloge von ÖkoKauf Wien Mindestkriterien & K.O.-Kriterien bei öffentlicher Beschaffung für Tierwohl bei Produktionsbetrieben, Transport, Schlachtung. Mitarbeiter-Schulungen zur Beschaffung, Zubereitung und Ausgabe von Speisen Lebensmittelabfallvermeidungsmaßnahmen in öffentlichen Einrichtungen der Stadt Wien Erhöhung der Bioquote Umsetzung und Weiterentwicklung der Maßnahmen des "Runden Tisches für mehr Tierwohl in der Lebensmittelproduktion". Ausweitung der "natürlich gut essen"-Auszeichnung für Gastronomie Bewusstseinsbildung Bekenntnis zur Biolandwirtschaft in Wien Rasche Umsetzung bestehender int. Programme/Bündnisse (z.B. Milan Urban Food Policy Pact; Organic Cities Network Europe) Erfolgreicher Runder Tisch für Umweltschutz und Tierwohl

Ein erster großer Erfolg auf diesem Weg war die Verabschiedung des Abschlussdokumentes am „Runden Tisch für Umweltschutz und Tierwohl in der Lebensmittelproduktion“ im September dieses Jahres. In diesem Dokument werden die Ergebnisse und Umsetzungspläne aller Beteiligten am Runden Tisch zusammengefasst – diese waren und sind ProduzentInnen, GroßabnehmerInnen im Bereich der Stadt Wien, VertreterInnen von ÖkoKauf Wien, aber auch ExpertInnen und NGOs.

In einem ersten weiteren Schritt sollen diese Vereinbarungen in „Pilotküchen“ der Stadt Wien umgesetzt und evaluiert werden – gleichzeitig werden die Kriterien von ÖkoKauf Wien nach diesen umwelt- und tierfreundlichen Kriterien überarbeitet. Das Abschlussdokument kann im Internet heruntergeladen werden: https://www.wien.gv.at/umweltschutz/pdf/runder-tisch-lebensmittel.pdf


Quelle: Stadt Wien



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