Ramsau am Dachstein: Slowake stürzte in Gletscherspalte

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Foto: Gletscherspalte / Symbolbild
27 Aug 13:53 2020 von Redaktion International Print This Article

Eine zehnköpfige ausreichend ausgerüstete Bergsteigergruppe aus der Slowakei fuhr am 26. August 2020 gegen 8:30 Uhr mit der Südwand-Seilbahn auf den Dachsteingletscher. Die Gruppe ging über den Schulter-Klettersteig auf den Gipfel des 2995 m Hohen Dachstein. Gegen 12:45 Uhr begannen sie mit dem Abstieg über den Randkluft-Klettersteig. Nach diesem Klettersteig muss über den etwa 40 Grad steilen Gletscher abgestiegen werden. Die Gruppe entschied sich zwei Seilschaften zu machen. Aufgrund des wenigen Schnees waren bereits einige Gletscherspalten zu sehen. Entlang der Abstiegsroute musste die Gruppe mehrere Spalten überwinden. Eine der zwei Seilschaften entschied sich dazu, eine etwa ein bis zwei Meter weit geöffnete Gletscherspalte nicht zu umgehen, sondern direkt über diese zu springen. Der Erste der drei Seilschaftsmitglieder meisterte dies ohne Probleme. Die zweite Bergsteigerin rutschte nach dem Sprung über die Spalte weg und brachte dadurch ihren letzten, noch oberhalb stehenden Seilkammeraden, aus dem Gleichgewicht. Der 64-Jährige kam dadurch zu Sturz und fiel in die Gletscherspalte. Mithilfe der zweiten Gruppe konnte der Mann unter Anwendung eines Mannschaftszuges schnell wieder aus der Spalte befreit werden. Den Slowaken war sofort klar, dass sich der 64-Jährige eine schwere Beinverletzung zugezogen hatte und setzten daher gegen 14 Uhr einen Notruf ab. Aufgrund des starken Windes konnte der Verletzte jedoch nicht an der Unfallstelle vom Notarzthubschrauber "Christophorus 14" gerettet werden. Der Bergsteiger musste zuerst von den Rettungskräften terrestrisch zu einem erreichbaren Zwischenlandeplatz über eine Stecke von 230 m in der Trage abgeseilt werden. Gegen 16:30 Uhr wurde er dann vom Notarzthubschrauber in ein Krankenhaus geflogen. Seine Kletterkollegen wurden vom Bergerettungsdienst zur Seilbahnstation begleitet und waren gegen 18 Uhr wieder sicher im Tal.



Quelle: LPD Oberösterreich



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