Salzburg: Preisgekröntes Zwischenspiel zwischen Mensch und Maschine

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Jahresstipendium Medienkunst 2021 für Stephanie Meisl
Foto: Werner Streitfelder
21 Jun 18:00 2021 von Redaktion Salzburg Print This Article

Stephanie Meisl aus Hallein erhält Jahresstipendium Medienkunst

(LK) Stephanie Meisl erhält das Jahresstipendium Medienkunst 2021. Für ihr Projekt mit dem Titel „OK, Computer – I want full manual control now“ erhielt die 39-jährige gebürtige Halleinerin eine Förderung in Höhe von 10.000 Euro. Die Jury, bestehend aus Magdalena Naveau, Andrea Lehner-Hagwood und Beda Percht, wählte aus insgesamt zehn Einreichungen das Siegerprojekt aus.

„Das Stipendium ermöglicht Künstlerinnen und Künstlern, sich eingehend mit ihrem Schaffen und einem konkreten Projekt auseinanderzusetzen und gibt ihnen Freiraum zur künstlerischen Weiterentwicklung“, so Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn. Für die Preisträgerin steht ihre erfolgreiche Einreichung „für das Zwischenspiel zwischen Mensch und Maschine. Künstliche Intelligenz ist eine Technologie, die mit dem Blick in die Vergangenheit Möglichkeiten schafft, die Zukunft neu zu gestalten.“

Neues und Traditionelles

Das Jahresstipendium fördert Projekte, die mehrere Medien kombinieren oder traditionelle Medien wie Fotografie, Film und Performance mit neuen wie zum Beispiel Audio, Video, Videoskulptur, Computergrafik, Animationstechniken, 3D-Simulation und Netzkunstperformance verbinden. Die Umsetzung erfolgt in digitaler Form mit computerbasierter Integration und anwendungsgesteuerter Nutzung.

Musikalisches Vorbild aus den 1990er Jahren

In „OK, Computer“ geht Stefanie Meisl der Frage nach, ob ein Computer den Menschen als Künstler ersetzen kann und beantwortet diese Frage sofort mit „Nein“, „während sie gleichzeitig sehr überzeugend klarstellt, dass sie selbst aus Erfahrungen mit Machine-Learning-Modellen in ihrer eigenen künstlerischen Praxis spricht“, heißt es in der Jurybegründung. „Ausgehend vom Studioalbum OK Computer der Musikgruppe Radiohead aus dem Jahr 1997 interpretiert sie sehr originell sowohl in Sound, Visuals als auch Texten die Songs des Albums und stellt neue Musikvideos vor.“

Kritische Auseinandersetzung überzeugte Jury

Die Künstlerin beeindruckte die Jury mit der Detailliertheit in der Darstellung des künstlerischen Prozesses und vor allem aufgrund der kritischen Auseinandersetzung mit den Themen Kreativität und künstliche Intelligenz.

Unbehagen vor künstlicher Intelligenz

Als Herzstück ihres Projekts sieht Stephanie Meisl „die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, in der mich dieses Album geprägt hat, und unserer Gegenwart, die mit Unbehagen und Angst vor künstlicher Intelligenz konfrontiert ist.“ Stephanie Meisl wurde 1981 in Hallein geboren und wohnt in Wien. Sie beschäftigt sich seit 1997 mit multimedialen Kunstformen. Seit 2003 ist sie Mitglied des Medienkunstfestivals schmiede. Seit 2004 ist sie unter dem Künstlernamen C‘quence tätig. Die Verleihung des Stipendiums erfolgt beim Kunstfestival Schmiede am 22. September.


Quelle: Land Salzburg



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