Vorarlberg: LR Gantner - „Alpwirtschaft braucht partnerschaftliches Miteinander“

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LR Gantner: „Alpwirtschaft braucht partnerschaftliches Miteinander“::
Foto: F. Sams
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17 Jun 20:53 2021 von Redaktion Salzburg Print This Article

Landwirtschafts- und Tourismuslandesrat rückte mit Landwirtschaftskammerpräsident Moosbrugger Stellenwert der Alpen in den Fokus – Land optimiert Versicherungsschutz

Dornbirn (VLK) – Die heimischen Berge, Alpen und Weiden zeichnen sich durch einen hohen Erholungs- und Freizeitwert aus und sind daher beliebte Ausflugsziele. Zugleich sind sie wichtige Wirtschaftsräume, die eine jahrhundertealte, nachhaltige Mensch-Tier-Natur-Verbindung charakterisiert. Damit die Alpwirtschaft erfolgreich funktionieren kann, sei partnerschaftliches Miteinander unerlässlich, betonten am Donnerstag (17. Juni) Landwirtschafts- und Tourismuslandesrat Christian Gantner und Landwirtschaftskammerpräsident Josef Moosbrugger im Zuge eines gemeinsamen Medientermins bei der Alpe Schwende in Dornbirn.

Mit der Alpwirtschaft aufs Engste verbunden sind der Erhalt und die nötige Pflege der sensiblen Bergregionen als schützenswerte Lebens-, Wirtschafts- und Kulturräume. Auf den Alpen werden darüber hinaus regionstypische Vorarlberger Spezialitäten erzeugt und als positive Imageträger rücken sie die Regionen in den touristischen Fokus. Von Landesseite gebe es daher ein klares Bekenntnis für eine lebendige Alpwirtschaft und auch die notwendige Unterstützung, verdeutlichte Landesrat Gantner. Im Rahmen der Landwirtschaftsstrategie „Landwirt.schafft.Leben“ werden der in die Absicherung und die Weiterentwicklung der Alpwirtschaft jährlich knapp sechs Millionen Euro investiert, ca. 3,5 Millionen davon stammen aus Landesmitteln.

Im Jahr 2020 haben über 10.500 Kühe, 23.300 Jungrinder, 3.300 Schafe, 1.100 Ziegen sowie 860 Pferde den Sommer auf einer der 515 bewirtschafteten Alpen in Vorarlberg verbracht, welche jährlich eine unverzichtbare Futtergrundlage bilden. Die Anzahl der aufgetriebenen Tiere und bewirtschafteten Alpen ist in den vergangenen Jahren konstant geblieben, was sehr wichtig für die Sicherstellung einer flächendeckenden Alpbewirtschaftung ist. Saftige Wiesen und vielfältige Alpenkräuter sowie reichhaltige Erfahrung und handwerkliches Geschick der Alpsennen bilden die Grundlage für genussvollen Alpkäse, Alpbutter, Ziegenkäse, Joghurt u.v.m. Neben der Erzeugung hochwertiger und gesunder Lebensmittel trägt die Alpwirtschaft auch zur Erhaltung einer gepflegten Kulturlandschaft in den Bergen als vielgeschätztes Ausflugsziel für Einheimische und Urlaubsgäste bei. Eine Befragung von Urlaubsgästen in Vorarlberg hat ergeben, dass die Berge, das Angebot an Wanderwegen und die reizvollen Natur- und Landschaftserlebnisse als die drei wichtigsten Gründe für den Vorarlberg-Urlaub angegeben wurden.

Alpen: Verhaltensregeln beachten
Für ein gutes Miteinander auf den Alpen erinnert Präsident Moosbrugger an die zehn Spielregeln, die beispielsweise auch Unfälle mit Weidevieh verhindern können. Oft wissen Wanderer, Spaziergänger oder Biker gar nicht, wie sie sich im Umgang mit den Tieren verhalten sollen. „Es geht am Ende um die Eigenverantwortung der Alpbesuchenden und das gute Miteinander von Landwirtschaft und Tourismus. Im Idealfall profitieren beide davon – die Gäste von einer vielfältigen, besonderen Kulturlandschaft und die Alpbewirtschafter von Gästen, die ihnen wie auch ihren Tieren mit Respekt begegnen und die Produkte der Alpwirtschaft schätzen. Nur wenn auch in Zukunft die Alpen bewirtschaftet und Tiere aufgetrieben werden, bleibt unsere einzigartige Kulturlandschaft weiterhin erhalten und frei zugänglich“, erläuterte Präsident Josef Moosbrugger.

Die zehn Verhaltensregeln für den Umgang mit Weidevieh:
1. Kontakt zum Weidevieh vermeiden, Tiere nicht füttern, sicheren Abstand halten
2. Ruhig verhalten. Weidevieh nicht erschrecken!
3. Mutterkühe beschützen ihre Kälber. Begegnung von Mutterkühen und Hunden vermeiden!
4. Hunde immer unter Kontrolle halten und an der kurzen Leine führen. Ist ein Angriff durch ein Weidetier abzusehen: Sofort ableinen.
5. Wanderwege auf Almen und Weiden nicht verlassen!
6. Wenn Weidevieh den Weg versperrt, mit möglichst großem Abstand umgehen!
7. Bei Herannahen von Weidevieh: Ruhig bleiben, nicht den Rücken zukehren, den Tieren ausweichen!
8. Schon bei ersten Anzeichen von Unruhe der Tiere Weidefläche zügig verlassen
9. Zäune sind zu beachten! Falls es ein Tor gibt, dieses nutzen, danach wieder gut schließen und Weide zügig queren!
10. Begegnen Sie den hier arbeitenden Menschen, der Natur und den Tieren mit Respekt!

Informationsmaterial für Urlaubsgäste sowie Hinweisschilder zur Anbringung an Wegen sind im Internet unter der Website www.sichere-almen.at abrufbar.

Versicherungsschutz wird ausgeweitet und verbessert
Pünktlich zum Start der Alpsaison hat die Landesregierung im Sinne der Eigentümer, Bewirtschafter und Wegehalter ein erweitertes „Ländle Haftpflichtpaket“ geschnürt. „Verbessert wird der Versicherungsschutz für Mountainbikerouten, Wander- bzw. Spazierwege (weiß-gelb markiert), Bergwanderwege (weiß-rot-weiß markiert) und die Tierhalterhaftpflichtversicherung. Wanderwege ebenso wie geräumte und präparierte Winterwanderwege sind neu in die Versicherung aufgenommen worden. Erweitert ist auch der versicherte Personenkreis. Dazu kommen weitere Verbesserungen im Deckungsumfang“. Der optimierte Versicherungsschutz kommt dann zum Tragen, wenn andere Haftpflichtversicherungen ausgeschöpft sind. „Wir wollen Eigentümer, Bewirtschafter und Wegehalter nicht im Regen stehen lassen, wenn sie aus dem Betrieb von Wander- oder Winterwanderwegen bzw. von MTB-Routen mit Schadenersatzforderungen konfrontiert werden. Das ist Teil der Partnerschaft zwischen Tourismus sowie Land- und Forstwirtschaft“, begründete Gantner die Maßnahme.


Quelle: Land Vorarlberg



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