Kärnten: Impfung – LH Kaiser - Werden EU-Mitgliedsstaaten von Pharmafirmen über den Tisch gezogen?

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Amt d. Kärntner Landesregierung - Symbolbild
© LPD Kärnten
27 Jän 22:00 2021 von Redaktion Salzburg Print This Article

Kaiser: „Wenn tatsächlich nach Impfdosen und nicht nach Ampullen abgerechnet wird, Pharmafirmen damit weniger liefern und mehr Gewinn machen können, wäre das ein Skandal der Sonderklasse!“

Klagenfurt (LPD). Alarmiert und bestätigt zeigt sich Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser angesichts eines aktuellen Berichtes über Verträge mit Covid19-Impfstoffherstellern im deutschen Magazin „Der Spiegel“. Demnach habe sich beispielsweise Biontech/Pfizer nicht etwa zur Lieferung einer bestimmten Impfstoffmenge verpflichtet, sondern lediglich für eine Zahl an Impfdosen, heißt es in dem Bericht. „Das würde bedeuten, dass, nachdem anders als ursprünglich von der EMA zugelassen, nicht 5 Impfdosen pro Fläschchen verimpft werden dürfen, sondern mittlerweile 6, das Unternehmen dadurch Millionen Steuereuro an zusätzlichem Gewinn machen würde, gleichzeitig aber weniger Ampullen an die Mitgliedsstaaten liefern muss“, erklärt Kaiser.

Er sieht sich damit in seiner Forderung nach Offenlegung aller Verträge bestätigt. „Hier geht es um Geschäfte mit der Gesundheit der Menschen, Geschäfte über Leben und Tod. Und dabei habe Menschenleben über Konzerngewinnen zu stehen“, macht Kaiser unmissverständlich deutlich. Die Bevölkerung habe ein Recht darauf, zu erfahren, was in den Verträgen steht, und wer dafür seitens der EU und im Bund verantwortlich ist.

Dafür und für Klarheit über die Vertragsdetails zu sorgen, fordert er auch von der Österreichischen Bundesregierung ein. „Wer hat der EU-Kommission seitens Österreich grünes Licht für die Verträge gegeben? Welche Pönalzahlungen sind mit Verzögerungen und verringerten Impfstofflieferungen für die Pharmaunternehmen verbunden? Kann mit diesen Strafen Impfstoff anderweitig gekauft werden? Welche Vorauszahlungen seitens der EU und seitens Österreich wurden bereits getätigt?“, will der Kärntner Landeshauptmann wissen.

Jedenfalls seien alle Kräfte auf EU-Ebene und in den Mitgliedsstaaten zu konzentrieren, um möglichst rasch genügend Impfstoff zur Verfügung zu haben. „Denn das Match des Lebens lautet Impfung gegen Virus.“
Link zum Bericht:
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/corona-impfung-biontech-berechnet-mehr-dosen-und-liefert-weniger-flaeschchen-a-00000000-0002-0001-0000-000174972866-amp


Quelle: Land Kärnten



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