Wien: Digitale Infosäule mit Echtzeitinformation, Modus für Blinde und Sehbehinderte – Rückmeldungen der Fahrgäste flossen ein

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Straßenbahn - Symbolbild
© Manfred Helmer, Wiener Linien
07 Jän 15:00 2021 von Redaktion International Print This Article

Digitalisierung und Barrierefreiheit werden bei den Wiener Linien großgeschrieben. Und so hat das Öffi-Unternehmen einen neuen Haltestellentyp für Straßenbahnen und Busse entwickelt, der die Fahrgäste mit vielen nützlichen Informationen versorgt. Er kommt außerdem mit einem großen Plus an Barrierefreiheit. Die digitale Infosäule wird die bestehenden Haltestellen sukzessive ablösen. Auf den Linien 13A, D, O, 6 und 11 sind bereits 30 neue Haltestellen in Betrieb.

Elektronische Anzeigen mit vielen Extras ersetzen Papierfahrplan

Oben am Mast der neuen Haltestelle befindet sich ein großer Abfahrtsmonitor, der in Echtzeit die nächsten Abfahrten anzeigt. Im unteren Bereich befindet sich ein elektronischer Fahrplan (das so genannte E-Paper) mit einigen Zusatzfunktionen.

Neu: Umgebungsplan, Linienverlauf und mehr

Der Bildschirm des E-Paper kann vier verschiedene Ansichten zeigen, zwischen denen mit Tastendruck gewechselt wird. Fahrgäste finden hier die nächsten Abfahrten in Echtzeit, den gesamten Linienverlauf mit allen Haltestellen und Umsteigemöglichkeiten, Fahrpläne und weitere nützliche Informationen z.B. zum Ticketkauf in Deutsch und Englisch. Tritt eine Störung auf, wird diese ebenfalls angezeigt.

Klares Design, eindeutige Erkennbarkeit im Stadtbild

Die neue Haltestelle kommt sehr aufgeräumt und übersichtlich daher: Alle Informationen finden sich an einem Ort. Der rote Mast mit den markanten Elementen sorgt für ein einzigartiges Erscheinungsbild und ist damit unverwechselbar. Durch das weiße Licht an der Spitze ist die Haltestelle auch in der Nacht gut zu erkennen.

Günter Steinbauer, Geschäftsführer der Wiener Linien, freut sich über die Innovation: „Wir haben nun eine einheitliche Haltestelle für Bims und Busse, die durch ihr Erscheinungsbild unverwechselbar ist. Bei der Entwicklung sind viele Rückmeldungen von Fahrgästen eingeflossen. Mit der digitalen Infosäule können wir ihnen ein großes Plus an Information und Barrierefreiheit bieten. Das ist nicht nur ein Meilenstein in der Fahrgastinformation, sondern auch bezüglich Innovation und Digitalisierung.“

Optimale Erkennbarkeit insbesondere für Sehbehinderte

Besonders auffällig ist der rote Mast. Hans-Jürgen Groß, Konzernbeauftragter für Barrierefreiheit der Wiener Stadtwerke, erklärt: „Die Farbe Rot wurde gewählt, weil sie für Sehbehinderte gut erkennbar ist. Die weißen Kanten erhöhen den Kontrast und damit die Wahrnehmbarkeit.“ Das E-Paper verfügt über einen Modus für blinde und sehbehinderte Personen nach dem Zwei-Sinnes-Prinzip. Er wird aktiviert, indem eine der Tasten für mindestens drei Sekunden gedrückt wird. Die Information auf dem Bildschirm wird dann besonders groß in weißer Schrift auf schwarzem Hintergrund dargestellt und vorgelesen. „Bei der Entwicklung des neuen Haltestellentyps haben die Wiener Linien eng mit den Behindertenverbänden zusammengearbeitet. Daher bietet die digitale Infosäule ein großes Plus an Barrierefreiheit“, so Groß weiter.

Bisher wurden bereits 30 neue Haltestellen auf den Linien 13A, 6 und 11 sowie auf den Verlängerungsstrecken der Linien D und O umgesetzt. Der neue Typ wird die bestehenden Bim- und Bushaltestellen in den kommenden Jahren Schritt für Schritt ablösen.



Quelle: Stadt Wien



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