Österreich: Der „Schwarze Jänner“ jährt sich zum 31. Mal

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Der „Schwarze Jänner“ jährt sich zum 31. Mal
Foto: Botschaft Aserbaidschan
20 Jän 12:00 2021 von OTS Print This Article

Das aserbaidschanische Volk gedenkt der Opfer vom 20. Jänner 1990

Wien (OTS) - Ende der 1980er Jahre erhoben armenische Nationalisten Gebietsansprüche gegen Aserbaidschan und vertrieben hunderttausende Aserbaidschaner aus Armenien. Zu dieser Zeit, nach etwa 70 Jahren der sowjetischen Ära begann in Aserbaidschan eine Nationalfreiheitsbewegung. In Großstädten Aserbaidschans gingen Menschen auf Straßen und protestierten gegen armenische Gebietsansprüche und gegen die Tatenlosigkeit der damaligen Sowjetregierung. Um diese Nationalfreiheitsbewegung in Keim zu ersticken, marschierten 30.000 Mann starke sowjetische Truppen in der Nacht vom 19. auf den 20. Jänner 1990 in Baku und andere Städte von Aserbaidschan ein, wobei 147 Menschen, einschließlich Kinder und ältere Personen getötet, 744 schwer verletzt und 841 festgenommen wurden.

Obwohl die Sowjetregierung mit allen Mitteln versuchte, die Ereignisse in Baku von der Weltöffentlichkeit zu verbergen, berichteten zahlreiche ausländische Medien und Menschrechtsorganisationen, wie New York Times, The Times und Human Rights Watch über die Anwendung der Gewalt gegen Zivilisten in Aserbaidschan durch das kommunistische Regime. Aserbaidschaner in vielen Großstädten der Welt, einschließlich in Wien organisierten Protestaktionen gegen die Brutalität des sowjetischen Regimes.

Durch die Gewaltanwendung konnte die kommunistische Regierung ihr Ziel nicht erreichen, im Gegenteil wurde die Nationalfreiheitsbewegung noch stärker und kurzer Zeit später, am 18. Oktober 1991 erlang Aserbaidschan seine Unabhängigkeit wieder.

Nach Erlangung seiner Unabhängigkeit wurde Aserbaidschan in einen blutigen Krieg mit Armenien um die Region Berg-Karabach involviert und verlor dabei Kontrolle über 20% seines Staatsgebiets. Trotz der Okkupation seiner Gebiete entwickelte sich Aserbaidschan zu einem modernen Staat mit einer starken Wirtschaft. Aserbaidschan ist zurzeit die größte Volkswirtschaft im Südkaukasus, darüber hinaus entwickelt sich das Land durch seine geographische Lage an der Schnittstelle mehrerer internationaler Transportkorridore zu einer Transport-, Energie- und Logistikhub.

Seit fast 30 Jahren andauernden Verhandlungen zur Lösung des Konfliktes mit Armenien durch die Vermittlung der Co-Vorsitzen der Minsker Gruppe der OSZE brachten keine Ergebnisse. Armenien nutzte dagegen das Umfeld der Straflosigkeit und verstärkte die Resultate der Okkupation und machte öfters Provokationen gegen Aserbaidschan. Als Reaktion darauf befreiten Streitkräfte Aserbaidschans im vergangenen Jahr in einem Gegenangriff binnen 44 Tagen die besetzten Gebiete entsprechend dem Völkerrecht, unter Berücksichtigung des internationalen humanitären Rechts und stellten die territoriale Integrität des Landes wieder her. In den beiden Kriegen verloren tausende aserbaidschanische Soldaten ihr Leben.

Das aserbaidschanische Volk wird die Menschen, die ihr Leben für die Unabhängigkeit, die Souveränität und die territoriale Integrität Aserbaidschans verloren haben, niemals vergessen! Wie jedes Jahr gedenken Aserbaidschaner in der ganzen Welt auch heuer der Märtyrer des Schwarzen Jänners 1990!

Neben dem Wiederaufbau der aus der armenischen Okkupation befreiten Gebiete führt Aserbaidschan in Zusammenarbeit mit seinen Nachbarstaaten Maßnahmen zur Gewährleistung des Friedens und der Sicherheit in der Region durch. Aserbaidschan erwartet aktive Beteilung Österreichs und anderer europäischen Staaten am Wiederbau dieser Gebiete, sowie bei der Friedenssicherung. Die allseitige wirtschaftliche Entwicklung und die Verstärkung der regionalen Sicherheit werden ihren Beitrag zur Durchführung der dreiseitigen Erklärungen vom 10. November 2020 und 11. Jänner 2021, die von Aserbaidschan, Russland und Armenien unterzeichnet wurden, sowie zur Sicherung der Irreversibilität des dauerhaften Friedens und der Prosperität in der Region leisten, und sicherstellen, dass es in Zukunft keine Kriege mehr im Südkaukasus gibt.


Quelle: OTS



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