Kärnten: Coronavirus - Umfrage zu Stimmungsbild in Kärnten nach einem Jahr COVID-19 Maßnahmen

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Amt d. Kärntner Landesregierung - Symbolbild
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19 Jun 08:00 2021 von Redaktion Salzburg Print This Article

AGES und Med Uni Graz: Aktuelle, repräsentative Aktuelle Umfrage ortet geringe „COVID-Müdigkeit“ in Kärnten – Kärnten hat als erstes Bundesland an Erhebung teilgenommen

Klagenfurt (LPD). Die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH (AGES) führte mit der Medizinische Universität Graz im April und Mai 2021 eine repräsentative telefonische Umfrage in Kärnten durch, um das Stimmungsbild hinsichtlich der COVID-19 Präventionsmaßnahmen einzufangen. Ilse Oberleitner, Landessanitätsdirektorin des Landes Kärnten: „Kärnten hat als erstes Bundesland in Österreich an der Erhebung teilgenommen. Die Kenntnis der Beweggründe für die unterschiedliche Akzeptanz von COVID-19-Maßnahmen ist die Basis für die Motivation zu risikoreduzierendem Verhalten.“

Die Auswertung der Einflussfaktoren auf das individuelle Verhalten unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen in der COVID-19 Pandemie waren die zentralen Themen dieses KAP-Survey (Knowledge – Attitude – Practice). Erste Ergebnisse zeigen, dass der Großteil der Bevölkerung in Kärnten zumindest einmal getestet ist und die „Corona-Müdigkeit“ weit geringer ist, als man es nach über einem Jahr in der Pandemie annehmen würde. Die Gesamtauswertung der Umfrageergebnisse wird für den Sommer erwartet.

Über 90 Prozent der Bevölkerung waren zum Befragungszeitpunkt zumindest einmal getestet worden. „Für uns von Interesse war gerade die Gruppe der bislang noch nicht Getesteten“, erläutert Andrea Siebenhofer-Kroitzsch vom Institut für Allgemeinmedizin und evidenzbasierte Versorgungsforschung, „denn nur so können wir verstehen, warum sich jene bislang noch nie testen ließen.“

Von den Gründen derer, die noch nicht getestet wurden, wurde am häufigsten die Skepsis bezüglich der Aussagekraft des Tests genannt. Weiters wurden als Gründe angegeben, dass die Befragten symptomlos waren bzw. nicht vorhatten, andere Personen zu treffen. Einige Personen aus der Gruppe, die bislang an keinem Test teilnahmen, gaben jedoch an, dass sie sich testen lassen würden, um beispielsweise Risikopersonen zu schützen oder Freunde treffen zu können.

Immerhin rund 75 Prozent der Befragten sind nach über einem Jahr der Pandemie bereit, sich einzuschränken, um die COVID-19 Risikogruppen zu schützen. Hierzu zeigten sich keine Unterschiede im Geschlecht und dem Bildungsgrad, jedoch beim Alter sah man, dass die Bereitschaft bei jüngeren zwar etwas geringer als bei älteren Personen war, aber noch immer 65,2 Prozent der unter 25-Jährigen zu Einschränkungen bereit sind.

Ein knappes Drittel hat sogar noch keine Anzeichen einer Übersättigung des Themas, wobei sich ebenfalls kein Unterschied im Geschlecht, jedoch beim Alter und in der Bildung zeigte. Die Gruppe derer, die am zugänglichsten für aktuelle Informationen im Zusammenhang mit COVID-19 ist, waren die 55 bis 64-Jährigen sowie jene mit dem höchsten Bildungsabschluss.

Diese Daten liefern wichtige Ansatzpunkte für ein weiteres Krisenmanagement, wie es etwa in den Herbst- und Wintermonaten wieder auf uns zukommen könnte. „In dieser Befragung verfolgten wir das Ziel, durch persönliche Gespräche mit den Kärntnerinnen und Kärntnern eine fundierte und umfassende Information über deren Sichtweise zu erhalten und vor allem auch die nicht-Internet affine Bevölkerung zu erreichen“, betont Siebenhofer-Kroitzsch. Die Umfrage zeigt, dass es möglich ist, mit einem Telefoninterview Personen zu erreichen, die sich nicht an die Maßnahmen halten, um so diese Gruppe besser zu verstehen.

„Zusammenfassend ging es uns in diesen Interviews mit 500 Personen darum, zu verstehen, welche Faktoren dafür verantwortlich sind, dass sich die Bevölkerung an die Maßnahmen hält bzw. nicht hält. Dafür wurden u.a. Aspekte wie die wahrgenommenen Vorteile bzw. Nachteile, die das Befolgen der Maßnahmen mit sich bringt, aber auch die Einschätzung der Gefahr, sich zu infizieren, das Vertrauen in Institutionen sowie weitere Parameter erhoben“, fasst die Studienleiterin zusammen. Für das Gesundheitsministerium ist das Feedback der Menschen wichtig für die Evaluierung der gesetzten Maßnahmen, damit auch zukünftige Herausforderungen gemeinsam zu meistern sind.

Die Studie „COVI-Ad“ wurde vom Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz finanziert und umfasste insgesamt 500 Personen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Med Uni Graz rund um Andrea Siebenhofer-Kroitzsch, Institut für Allgemeinmedizin und evidenzbasierte Versorgungsforschung, und Alexander Avian, Institut für Medizinische Informatik, Statistik und Dokumentation, haben gemeinsam mit Daniela Schmid, Institut für Infektionsepidemioloige & Surveillance von der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH (AGES) die Umfrage durchgeführt.



Quelle: Land Kärnten



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