Brandkatastrophe Kaprun: Gedenken zum 20. Jahrestag

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10 Nov 05:00 2020 von Redaktion International Print This Article

Narben sind geblieben / Beispielhafter Zusammenhalt nach dem Unglück

(HP) Am 11. November 2000 ereignete sich in Kaprun ein Unglück, das die ganze Welt erschüttert hat. 18 Menschen wurden nach dem Tunnelbrand eines Zugs der Kitzsteinhorn-Gletscherbahn verletzt gerettet, 155 Menschen fanden bei der Fahrt auf den Berg den Tod. „Die juristischen und technischen Folgen sind zwar aufgearbeitet, doch die Narben sind auch zwei Jahrzehnte danach noch immer vorhanden. Doch ebenso wirkt der Zusammenhalt der Bevölkerung in der schweren Zeit nach dem Unglück noch nach“, betont Landeshauptmann Wilfried Haslauer zum 20. Jahrestag des Brandunfalls.

Der Tunnelbrand de Standseilbahn war in Österreich die größte Katastrophe seit Ende des Zweiten Weltkrieges, die den Einsatzkräften eine fast übermenschliche Leistung abgerungen hat. „Ein persönlicher bleibender Eindruck war diese Schicksalshaftigkeit des Unglücks, diese Unvorhersehbarkeit. Es war eine Katastrophe, die sich tief in das Bewusstsein des Landes eingegraben hat“, so Landeshauptmann Wilfried Haslauer.

Schausberger: „Größte emotionale und organisatorische Herausforderung.“

Franz Schausberger, der als damaliger Landeshauptmann den Großeinsatz in Kaprun geleitet hatte, erinnert sich an das Unglück: „Es war sicher die größte emotionale und organisatorische Herausforderung in meiner Zeit als Landeshauptmann. Nur durch die hervorragende Zusammenarbeit aller Einsatzorganisationen und der Behörden konnten wir sie bewältigen. Mein Mitgefühl gilt auch zwei Jahrzehnte danach allen Hinterbliebenen“, so Schausberger.

Karlsböck: „Ein Tag der Trauer und des Gedenkens.“

Für Gletscherbahnen-Vorstand Nobert Karlsböck, damals Bürgermeister der Pinzgauer Gemeinde am Kitzsteinhorn, war der Brandunfall das dramatischste Ereignis der Ortsgeschichte. „Der 11. November ruft das tragisches Ereignis für alle Angehörigen, Überlebenden, Mitarbeiter und Gemeindebürger wieder in schmerzhafte Erinnerung. Es ist ein Tag der Trauer und des Gedenkens. Wir bitten alle Betroffenen aus ganzem Herzen um Verzeihung. Das, was geschehen ist, tut uns unendlich leid“, sagt Karlsböck. Am kommenden Mittwoch, 11. November, findet um 9.00 Uhr bei der Gedenkstätte in Kaprun bei der Talstation der Gletscherbahn auf Wunsch der Angehörigen ein ökumenischer Gottesdienst statt. Vor Ort ist eine Registrierung nötig.



Quelle: Land Salzburg



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