Kärnten: Betreutes Wohnen - In Griffen entsteht zukunftsweisendes Wohnmodell

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Amt d. Kärntner Landesregierung - Symbolbild
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16 Apr 06:00 2021 von Redaktion Salzburg Print This Article

LHStv.in Prettner, LHStv.in Schaunig: Wohnbedarf für Menschen mit Beeinträchtigung steigt – Kärnten investiert in 32 Projekte – Heute Spatenstich für Wohnverbund in Griffen – Auch Trainingswohnungen sind dabei

Klagenfurt (LPD). „Unser Ausbauplan für Wohnplätze für Menschen mit Beeinträchtigung ist ein sehr ambitionierter: Bis 2023 werden wir 32 Projekte mit rund 265 Wohnplätzen realisieren. Der Großteil wird bis Herbst 2022 umgesetzt sein – und zwar quer durch alle Bezirke Kärntens. Der Spatenstich für den Wohnverbund in Griffen ist dabei ein ganz besonderer – er steht für ein Modell von unterschiedlichsten Formen des betreuten Wohnens“, erklärt Sozialreferentin LHStv.in Beate Prettner heute, Donnerstag, im Vorfeld des heutigen Baustarts in Griffen.

In diesem Wohnverbund werden 16 Wohnplätze zur Verfügung stehen: Dabei handelt es sich um acht vollbetreute Plätze inklusive Nachtdienst; um sechs teilbetreute Plätze sowie um zwei so genannte Trainingswohnungen. „In diesen Trainingswohnungen werden Menschen mit Beeinträchtigung in einem letzten Übergang zum selbständigen Wohnen begleitet“, so Prettner.

Errichtet wird das Objekt von der gemeinnützigen Bauvereinigung Drau Wohnbau mit Mitteln der Kärntner Wohnbauförderung. Die Gesamtbaukosten für die insgesamt 16 Wohnungen, von denen acht für den Wohnverbund zur Verfügung stehen, betragen drei Millionen Euro. „Gemeinnützige Wohnbauprojekte, die ein Zusammenleben von Menschen mit und ohne Betreuungsbedarf Tür an Tür ermöglichen, haben für uns einen ganz besonderen Stellenwert“, betont Wohnbaureferentin LHStv.in Gaby Schaunig. „Denn genau dafür steht die Wohnbauförderung: für die Schaffung von leistbarem, hochwertigen und bedarfsorientierten Wohnraum für Menschen mit verschiedensten Bedürfnissen.“

Als Trägerorganisation wird autArK fungieren: 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden hier beschäftigt sein. „Die laufende Tagsatzfinanzierung erfolgt über das Sozialreferat – wir sprechen von rund 200 Euro pro Klient und Tag“, informiert Prettner. Laut Sozialreferentin steige der Bedarf an Wohnmöglichkeiten deutlich. Warum? „Zum einen trifft die demografische Entwicklung das Behindertenwesen überdurchschnittlich. Dazu kommt, dass Eltern, die zu Hause ihren beeinträchtigten Angehörigen betreuen und pflegen, jetzt selbst in die Altersgruppe 70 plus kommen; mit zunehmendem Alter wird es für sie immer schwieriger, die Betreuung zu übernehmen“, weist Prettner auf eine prekäre Situation hin.

Abgesehen von der demografischen Entwicklung sei ein deutlicher Anstieg von jungen Menschen mit Mehrfachdiagnosen zu registrieren. „Dabei handelt es sich um junge Menschen mit einer geistigen Behinderung, die aufgrund einer zusätzlichen psychiatrischen Erkrankung oder extremen Verhaltensauffälligkeiten in ihrem derzeitigen Lebensumfeld nicht adäquat betreut werden können“, so die Sozialreferentin. Zudem würde auch die Zahl der Kinder und Jugendlichen mit Autismusdiagnosen stetig wachsen. „Es ist daher unabdingbar, kontinuierlich in betreute Wohnprojekte zu investieren“, sagen Prettner und Schaunig.

Der Wohnverbund Griffen soll spätestens Anfang 2023 eröffnet werden. Bei idealem Bauverlauf ist die Eröffnung sogar schon im Herbst 2022 möglich.



Quelle: Land Kärnten



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