Maria Neustift: 18 Feuerwehren bei Großbrand im Einsatz - Update

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Foto: Fotokerschi.at
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11 Jun 05:40 2021 von Redaktion International Print This Article

Bei einem Großbrand eines Bauernhofes in Maria Neustift waren 18 Feuerwehren aus OÖ und NÖ im Einsatz. Vier Personen wurden verletzt, davon musste eine schwerverletzte Person mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen werden. Die Aufräum- und Nachlöscharbeiten dauern immer noch an.

Aus bislang unbekannter Ursache kam es am 10. Juni 2021 gegen 14:30 Uhr im Bereich eines neu errichteten Stall- und Lagergebäudes in Maria Neustift zu einem Brand, welcher durch den herrschenden Nord-Ostwind auch auf den Dachbereich des Wohntraktes übergriff. Insgesamt waren 18 Feuerwehren mit etwa 250 Mann im Einsatz. Das Stallgebäude und der Dachstuhl des Wohntraktes brannten komplett aus. Laut Angaben des Besitzers verendeten auch etwa 30 Schafe und Lämmer sowie zwei Kälber. Die restlichen Tiere konnten gerettet werden. Im Zuge der ersten Lösch- und Rettungsarbeiten erlitt der 70-jährige Altbauer Verletzungen unbestimmten Grades und musste nach der Erstversorgung in ein Krankenhaus nach Graz geflogen werden. Die 90-jährige Großmutter kam zu Sturz und wurde unbestimmten Grades verletzt. Die 68-jährige Altbäuerin wurde wegen des Verdachtes einer Rauchgasvergiftung vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht. Bei dem umfassenden Brandeinsatz kollabierte auch ein Feuerwehrmann und musste von der Rettung versorgt werden. Die Brandursache und die Schadenshöhe sind noch unbekannt.
Update der Polizei:

Das Brandobjekt wurde in den Vormittagsstunden des 11. Juni 2021 durch Brandermittler des LKA OÖ, einen ortskundigen Bezirksbrandermittler sowie einen Brandsachverständigen der Brandverhütungsstelle für OÖ untersucht. Laut derzeitigem Ermittlungsstand wird das vorsätzliche Einbringen einer Zündquelle als Brandursache ausgeschlossen. Zur genauen Feststellung der Brandursache sind noch weitere Ermittlungen und Befragungen notwendig. Der Gesamtschaden beläuft sich auf mehrere hunderttausend Euro.


Update der Feuerwehr:

Kurz nach 14 Uhr 30 wurden am Donnerstagnachmittag die vier Feuerwehren des Pflichtbereichs Maria Neustift zu einem „Stadlbrand“ bei einem großen landwirtschaftlichen Betrieb in Moosgraben (Gemeinde Maria Neustift/Bezirk Steyr-Land) alarmiert. Angesichts der örtlichen Lage und der Größe des Objekts wurde durch einen Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Moosgraben bereits sofort die Alarmstufe 2 ausgelöst und somit weitere Nachbarfeuerwehren aus den Gemeinden Gaflenz, Großraming, St. Peter/Au, Waidhofen a/d Ybbs sowie Weyer hinzugezogen.

Die zuerst eintreffenden Freiwilligen Feuerwehren Moosgraben, Maria Neustift, Hofberg und Sulzbach haben die Wirtschaftsgebäude bereits im Vollbrand vorgefunden. Der Brand griff auf den Dachstuhl des Wohnhauses über, die Ausbreitung auf die danebenliegenden Maschinenhallen und auf weite Teile des Wohnhauses konnte trotz des teils stark drehenden Windes erfolgreich verhindert werden. Stall und Scheune sind vollständig abgebrannt.

Herausfordernde Löschwasserversorgung über 120 Höhenmeter

Kurz vor 15 Uhr wurde vom Einsatzleiter die höchste Alarmstufe (Alarmstufe 3) ausgelöst um zusätzlich Kräfte, insbesondere aus NÖ, für die anspruchsvolle Löschwasserversorgung sowie die Hubrettungsfahrzeuge der Feuerwehren Weyer und Waidhofen a/d Ybbs-Stadt (NÖ) zu mobilisieren.

Die Wasserversorgung konnte vom Löschteich an der Gschnaidter Landesstraße (Gemeinde Gaflenz) hergestellt werden, musste jedoch über eine Wegstrecke von rund einem Kilometer über 120 Höhenmeter zur Einsatzstelle gefördert werden.

Dabei waren drei Relaisleitungen mit insgesamt 18 Tragkraftspritzen bis in die Abendstunden im Betrieb. Zusätzlich konnten die umliegenden Landwirte der Gemeinden Gaflenz und Maria Neustift rund 75.000 Liter Löschwasser für den Löschteich bereitstellen. Ein Pendelverkehr mit Tanklöschfahrzeugen musste ebenfalls für eine ausreichende Versorgung durchgeführt werden.

Die Organisation der Relaisleitung und der Atemschutzsammelstelle, die Dokumentation der Aufräumarbeiten sowie weitere Unterstützungsaufgaben in der Einsatzleitstelle wurden von der Einsatzführungseinheit der Freiwilligen Feuerwehr Gaflenz übernommen.

Großteil der Tiere konnte gerettet werden

Der Großteil der Tiere konnte erfolgreich gerettet und mit Viehtransporten in Sicherheit gebracht werden. 30 Schafe und Lämmer, sowie zwei Kälber verendeten in den Flammen.

Vier Personen wurden beim Einsatz verletzt, davon musste eine Person mit dem Notarzthubschrauber ins Krankenhaus geflogen werden. Ein Feuerwehrmann kollabierte während den Löscharbeiten. Die Bewohner wurden durch das Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes betreut.

Aufräum- und Nachlöscharbeiten werden bis Samstag andauern

Ungefähr um 17 Uhr konnte mit den Aufräum- und Nachlöscharbeiten begonnen werden und die ersten Feuerwehren konnten beginnen einzurücken. Um 22 Uhr 30 konnten weitere Kräfte einrücken. Die Nachlösch- und Aufräumarbeiten dauern momentan an und können voraussichtlich am Freitagabend abgeschlossen werden. Dabei sind momentan noch sieben Feuerwehren sowie Kranfahrzeuge und Kipper von Fremdfirmen im Einsatz.

Insgesamt waren bis jetzt 19 Feuerwehren aus Ober- und Niederösterreich mit rund 300 Einsatzkräften vor Ort. Zusätzlich waren Notarzt, Polizei, Rotes Kreuz, Bürgermeister, Bezirksfeuerwehrkommandant und Abschnittsfeuerwehrkommandant im Einsatz.


Quelle: LPD Oberösterreich, Abschnittsfeuerwehrkommando Weyer



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